Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

Kontrast Leichte Sprache

Alkohol und Schwangerschaft

Schätzungen gehen bundesweit von jährlich 4.000 Neugeborenen mit einer fetalen Alkoholspektrum-Störung (FASD) aus. Sie entsteht durch den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft. Bei 600 bis 1 200 dieser Neugeborenen besteht das Vollbild des "fetalen Alkoholsyndroms" (FAS) mit erheblicher Beeinträchtigung der geistigen und körperlichen Entwicklung (Spohr/Steinhausen (2008).
Mittlerweile gilt als erwiesen, dass nicht nur intensiver und kontinuierlicher Alkoholkonsum zu Schäden führt, sondern dass auch ein geringer Alkoholkonsum zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen beim Ungeborenen führen kann (Bergmann et al. 2006; Merzenich/Lang 2002). Grund dafür ist, dass Alkohol die Plazenta ungehindert passiert und unmittelbar die Entwicklung der kindlichen Nervenbahnen schädigt. In der Folge kommt es u.a. zu Fehlbildungen (Dysmorphie), Störungen des zentralen Nervensystems und Wachstumsstörungen.
FAS ist die häufigste Ursache für eine angeborene geistige Behinderung - weit vor dem Down-Syndrom. Alkoholbedingte mentale Schäden des Fötus sind - wenn sie einmal vorhanden sind - irreversibel (Feldmann 2006; Spohr 2006).
Alle alkoholbedingten Folgeschäden bei Neugeborenen sind durch Verzicht auf den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft vermeidbar!

Maßnahmen zur Prävention

Dringende Aufgabe ist es, schwangere Frauen und diejenigen, die eine Schwangerschaft planen, sowie ihre Partnerinnen und Partner so zu informieren, dass die Botschaft "Kein Alkohol während der Schwangerschaft" deutlich und unmissverständlich ankommt und befolgt wird, um mögliche Schädigungen des ungeborenen Kindes durch Alkohol zu vermeiden.
Die Verantwortung für das ungeborene Kind trägt die Schwangere nicht allein. So sollten der Freundeskreis und Kolleginnen und Kollegen Schwangere nicht nötigen, "doch ausnahmsweise ein Gläschen mitzutrinken".
Als verhältnispräventive Maßnahmen leistet die Einführung von Warnhinweisen auf Etiketten und Verpackungen alkoholischer Getränke einen Beitrag, im Alltag auf die Gefahren des Alkoholkonsums aufmerksam zu machen und spezielle Gefahrensituationen zu benennen (DHS 2010: Factsheet Alkohol in der Schwangerschaft).


HABEN SIE FRAGEN ?

Rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns bei Fragen zu unseren Angeboten, zur Beratung oder Terminvereinbarung.
Öffnungszeiten: montags bis freitags von 08:00 bis 15:00 Uhr
Termine in der Jugendberatung nach Vereinbarung

Nehmen Sie Kontakt auf