Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Sozialisationstheoretische Ansätze

16.04.2018RN

"Die neueren sozialisationstheoretischen Ansätze bemühen sich darum, die komplexe lebensweltliche und lebensgeschichtliche Verflechtung der Entstehung von sozialer und psychischer Auffälligkeit und körperlicher Beeinträchtigung herauszuarbeiten und zugleich diesen Prozess als einen schrittweisen und ständigen Veränderungen unterliegenden Entwicklungsprozess zu analysieren" (Hurrelmann, 1988).
In seinem "Modell für den stufenweisen Entstehungsprozess sozialer Abweichung, Verhaltensauffälligkeit und Gesundheitsbeeinträchtigung" trägt Hurrelmann (1988) diesem Ansatz Rechnung. Er geht dann grundsätzlich von dem Zusammenwirken von Persönlichkeits- und Umweltmerkmalen aus.

Stufe 1 im Entstehungsprozess bilden die Entwicklungsaufgaben, die ein Heranwachsender zu bewältigen hat,(z.B. Schulleistungen, Ablösung vom Elternhaus, wofür ihm sowohl personale und soziale Ressourcen zur Verfügung stehen oder nicht.

Nun kann es in Stufe 2 zu Problemen bei der Lösung dieser Aufgaben kommen, eine Reihe von Risikofaktoren wie Schulversagen, Konflikte mit den Eltern etc. kommen hier zum Tragen. Wieder hängt der weitere Fortgang der Entwicklung von den personalen und sozialen Ressourcen ab, die vorhanden sind.

Sind sie nur unzureichend vorhanden, kommt es in Stufe 3 zum Auftreten von Symptomen der Verhaltensauffälligkeit (z.B. Drogenmissbrauch) und auch hier werden die Weichen wieder durch Verfügbarkeit personaler Kompetenzen oder sozialer Unterstützung zur Bewältigung dieser Schwierigkeiten gestellt.

Im ungünstigen Fall kommt es in Stufe 4 zur Verfestigung und Verstärkung der Symptome und die Entwicklung geht in Richtung "abweichende Karriere". An jeder Stelle des Modells, an der auf die Ressourcen zurückgegriffen wird, ist es möglich den ungünstigen Entwicklungsprozess positiv zu verändern, sofern diese effektiv genutzt werden können. 


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