Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Trias-Konzept

16.04.2018RN

Das TRIAS-Modell nach Kielholz und Ladewig (1973) beschreibt die Entstehung einer Substanzgebrauchsstörun  anhand dreier Einflussfaktoren:

  • der psychoaktiven Substanz,
  • dem sozialen Umfeld und der Gesellschaft
  • sowie der Person selbst.

Das Modell regt an, ein grundlegendes Verständnis über Suchtentstehung zu entwickeln sowie sie als mehrdimensionales und beeinflussbares Konstrukt zu begreifen. Es findet in der heutigen Fortbildungs- und Beratungspraxis fortwährend Anwendung (Institut Suchtprävention 2016).

Zum Faktor Substanz zählen die spezifischen Wirkungen der Suchtmittel, die Art und Dauer der Einnahme, die Höhe der Dosis sowie die Verfügbarkeit.

Dem Faktor Umwelt zuzuordnen sind soziokulturelle Einflüsse wie z.B. Konsumverhalten, Einstellung gegenüber Substanzkonsum, soziale Zugehörigkeit, allgemeine Lebensbedingungen, Familienstruktur, Arbeitssituation sowie der Einfluss sozialer Gruppen (Nöcker, 1990).

Unter dem Faktor Person subsumieren sich sowohl körperliche als auch psychische Variablen, z.B. also Erbanlagen, Persönlichkeitseigenschaften und eventuelle Co-Morbiditäten.

Modelle dienen als Diskussionsgrundlage für fachliches Handeln. Wie auch in der Fortbildung "MOVE – Motivierende Kurzintervention bei konsumierenden Jugendlichen" bedarf es einer Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Entwicklungsmodellen, um eine eigene Haltung zu entwickeln. Das TRIAS-Modell ist eines der im Suchthilfesystem implementierten Modelle zur Erklärung einer Suchtentwicklung.

Es ist ein Erklärmodell, an dem sich Fachkräfte in Beratungsstellen orientieren und anhand dessen sie Beratungsprozesse ausrichten. So können Teilelemente, wie z.B. die Familie oder der Beruf, besprochen und ihr jeweiliger Einflussfaktor auf die entstandene Abhängigkeit herausgearbeitet werden. Durch verständliche Wirkmechanismen ist es Ratsuchenden möglich, die eigene Suchtgeschichte zu überprüfen, anzunehmen und als Teil der Lebensgeschichte zu begreifen. Das Verständnis für die eigenen Copingstrategien bildet die Basis für eine Veränderungsbereitschaft der betroffenen Person.

Auch im Rahmen der Rückfallprävention kann das TRIAS-Modell erneut Anwendung finden, um vorhandene Ressourcen ungünstigen Wirkmechanismen gegenüberzustellen. Als theoretisches Modell ist es in der Handlungspraxis anwendbar, sofern es offen für eine Individualisierung des Beratungsprozesses ist. Das TRIAS-Modell ist mit unterschiedlichen Gesprächs- und Therapiestrategien kombinierbar. Dadurch bleibt die Flexibilität der Beratung und die aktive Beteiligung der Ratsuchenden erhalten (Sucht Schweiz 2022).

Quellen

Insitut Suchtprävention (2016). Theorie der Suchtentstehung. URL: https://www.praevention.at/sucht-und-suchtvorbeugung/begriffs-und-problemdefinitionen/theorien-der-suchtentstehung, Abruf am: 13.01.2022.

Sucht Schweiz (2022). Erklärungsmodelle der Suchtentstehung (Äetiologietheorie): Das Modell der Sucht-Trias. URL: https://www.suchtschweiz.ch/ueber-uns/praevention/theoretische-grundlagen/das-modell-der-sucht-trias/, Abruf am: 13.01.2022.


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