Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien #ichwerdelaut

11.02.2025RN

Die bundesweite Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien vom 16. bis 22. Februar 2025 will den betroffenen Kindern eine Stimme geben. Dieses Jahr lautet das Motto #ICHWERDELAUT. Zahlreiche bundesweite Aktionen tragen dazu bei, für das Thema zu sensibilisieren und über die Auswirkungen von Substanzkonsumstörungen auf das Familiensystem zu informieren.

Jedes fünfte bis sechste Kind in Deutschland wächst mit einem Elternteil mit Abhängigkeitserkrankung auf. Das sind knapp 3 Millionen Kinder und Jugendliche, wobei davon auszugehen ist, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist. Unter den Erwachsenen sind es schätzungsweise 6 Millionen Menschen, die in suchtbelasteten Familien aufgewachsen sind. Ihr Risiko, selbst eine Abhängigkeitserkrankung oder eine andere psychische Krankheit zu entwickeln, ist um ein Vielfaches erhöht. Viele Kinder erleben Verunsicherung und Vernachlässigung, was nachhaltigen Einfluss auf ihre emotionale und soziale Entwicklung nehmen kann. In den betroffenen Familien wird oft nicht über die Erkrankung gesprochen, aus Angst vor Stigmatisierung und Ausgrenzung. Gleichzeitig steht fest: Eltern mit einer Abhängigkeitserkrankung wollen und können gute Eltern sein.

Die betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie auch die dann erwachsenen Kinder sind einerseits eine eigene Zielgruppe für suchtpräventive Angebote. Andererseits sind sie natürlich in allen Kita-Gruppen, Schulklassen, Sportvereinen, Ausbildungen und Berufen präsent – oftmals ohne dass ihre Lebenssituation bekannt ist.

Die Aktionswoche – jedes Jahr im Februar – will

  • Menschen sensibilisieren, die mit Kindern arbeiten (Erzieher:innen, Lehrer:innen, Sporttrainer:innen, Jugendgruppenleiter:innen, Ärzt:innen...), Kinder aus suchtbelasteten Familien zu erkennen,
  • Projekte und Initiativen mit Aktionen und Veranstaltungen vorstellen,
  • Hilfsangebote bekannt machen und
  • politisch Verantwortliche von Gemeinden bis in den Bund auffordern, sich für mehr Unterstützungsangebote für COAs einzusetzen und diese Hilfen langfristig zu finanzieren.

In NRW beispielsweise ist das Landesprogramm KIPS Prävention NRW wegweisend. Es wird finanziert vom GKV-Bündnis für Gesundheit und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Es setzt sich für die Kinder und Jugendlichen ein und fördert resilienzstärkende Gruppenangebote quer durch NRW. Die veröffentlichten Ergebnisse der Evaluation von KIPS Prävention NRW zeigen, dass die Angebote wirken.

Ebenfalls aus NRW stammt das Programm FITKIDS. FITKIDS ist ein Organisationsentwicklungsprogramm für die praktische Arbeit von Drogen-/Suchtberatungsstellen zur Kooperation mit der Jugend- und Gesundheitshilfe. Es lässt sich im Rahmen von Inhouse-Schulungen in andere Kommunen übertragen. FITKIDS wird ergänzend zu den bestehenden Angeboten der Beratungsstellen nachhaltig in die Arbeitsstruktur und Handlungsabläufe implementiert.

"Kinder warten nicht mit dem Aufwachsen.
Jeder Tag, an dem nichts für sie geschieht, ist ein verlorener Tag."
(Dr. Ulrich Fegeler, 6. Ruhrgebietskongress zur Kinder- und Jugendgesundheit 13.03.2021)

Die Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien ist eine Initiative von:

NACOA Deutschland e. V. (National Association for Children of Alcoholics)

https://coa-aktionswoche.de/

https://kips.nrw/

https://fitkids.de/


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