Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Angelika Fiedler bei der Vorstellung des MOVE-Programms- Angelika Fiedler bei der Vorstellung des MOVE-Programms -

Fachkonferenz der DHS mit großer Beteiligung von nordrhein-westfälischen Einrichtungen

17.11.2005AK
Früherkennung und Frühintervention waren die Themen der diesjährigen DHS- Fachkonferenz Sucht 2005, die vom 14.11. – 16.11.2005 in Berlin stattfand. Dass mit dieser Thematik ein wichtiges und aktuelles Arbeitsfeld angesprochen wurde, zeigte das große Interesse an der mit rund 550 Teilnehmern und Teilnehmerinnen gut besuchten Fachtagung.
Deutlich wurde dabei, dass die Handlungsansätze der Früherkennung und Frühintervention zur Verhinderung von Suchterkrankungen weit über den Bereich der Suchthilfe hinaus gehen und in vielen Lebensbereichen umgesetzt werden können. Dieses breite Spektrum der Anwendung stellten denn auch die aktiv beteiligten Institutionen aus Suchthilfe und Suchtprävention in Nordrhein-Westfalen mit ihren Beiträgen heraus.

Im Themenfeld „Jugend und Risikokonsum“ wurden die unterschiedlichen Erfahrungen der von der Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe entwickelten Bundesmodells FreD vorgestellt und diskutiert. Bemerkenswert waren dabei die örtlich unterschiedlichen aktuellen Ausprägungen des 2003 beendeten Bundesmodellprojekts.

Rainer Bathen vom Arbeitskreis Jugendhilfe e.V. aus Hamm stellte im Themenfeld „Suchthilfe“ unter anderen anhand des Projekts Jugend(Sucht)Beratung spezielle Ansätze zur Früherkennung und Frühintervention für riskant konsumierende Kinder und Jugendliche vor. Betont wurde dabei die Bedeutung vernetzter Angebote im Schnittstellenbereich von Jugend- und Suchthilfe.

Konsumierende oder bereits gefährdete Kinder und Jugendliche stehen auch im Focus des Fortbildungsprogramms MOVE, das im Themenfeld „Jugendhilfe“ beschrieben wurde. Das von der Landeskoordinierungsstelle der Suchtvorbeugung in NRW – ginko – entwickelte Programm qualifiziert Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen dazu, Alltagskontakte gezielt für Kurzinterventionen zu nutzen und die Motivation zur Auseinandersetzung mit den eigenen Konsumverhalten zu fördern. Mittlerweile konnte dieses Programm sowohl bundesweit als auch in der Schweiz und Österreich erfolgreich implantiert werden.

Mit Maßnahmen der Frühintervention im Schulbereich befasste sich das Forum zum „Praxisfeld Schule“, dass gemeinsam von den Landeskoordinierungsstellen für Suchtvorbeugung in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen geleitet wurde. Dabei wurde deutlich, dass das schulische Setting zahlreiche Möglichkeiten der Früherkennung und Frühintervention bietet, die auch in Zukunft im Rahmen zielgruppenspezifischer Suchtprävention auszubauen sind.

Im Themenfeld „Riskantes Verhalten und riskanter Konsum bei Erwachsenen“ stellte schließlich Ilona Füchtenschnieder von der Landesfachstelle Glückspielsucht NRW die Infoline Glücksspielsucht vor, mit der betroffene Glückspielsüchtige frühzeitig erreicht werden können, die bislang noch keinen Kontakt zum Hilfesystem hatten.

Die Möglichkeiten des Internets für den Bereich der Früherkennung und Frühintervention wurde unter anderen mit dem Expertinnennetzwerk der Suchtvorbeugung in Deutschland www.prevnet.de herausgestellt. An dem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, dem Büro für Suchtprävention in Hamburg und der Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung NRW – ginko – entwickelten Gemeinschaftsprojekt beteiligen sich bis jetzt zehn Bundesländer. Es dient als ein internetgestütztes Arbeitsinstrument zur Präsentation, Vernetzung und Kooperation im Bereich der Suchtprävention sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene.

Insgesamt konnten im Rahmen der diesjährigen Fachkonferenz der DHS zahlreiche Impulse vermittelt und durch den regen Erfahrungsaustausch die jeweiligen Aktivitäten reflektiert werden. Es bleibt zu hoffen, dass mit der angekündigten Dokumentation der Fachkonferenz bereits vorhandene Ansätze Bestätigung finden und die Umsetzung neuer Ansätze angeregt wird.



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