Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Methodensammlung zur Suchtvorbeugung in der stationären Jugendhilfe

08.03.2007NN
In der Reihe „Materialien zur Prävention“ der Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW (ginko) ist eine Methodensammlung erschienen, die Tipps für die Arbeit mit Jugendlichen aus Einrichtungen der stationären Jugendhilfe enthält. Das von einem Autorenteam des Fachdienstes Suchtvorbeugung der Drogenberatung Minden sowie der Elsa-Brandström-Jugendhilfe des DRK in Minden entwickelte und erprobte Konzept soll Fachkräften aus der Heimerziehung Anregungen für die Praxis vermitteln. Materialbestellung
Die Suchtgefährdung bei Kindern aus der stationären Jugendhilfe ist hoch. Der Forschungsschwerpunkt „Sucht“ der Katholischen Fachhochschule NW hat in Untersuchungen festgestellt, dass bei Heimkindern „der Konsum von Zigaretten und Alkohol im Durchschnitt mit zehn Jahren beginnt. 65,1% der 11- bis 16-jährigen rauchen heute schon regelmäßig Zigaretten und 10,5% trinken regelmäßig Alkohol.“

Die Ursachen für dieses Konsumverhalten liegen in den Lebensumständen der Kinder und Jugendlichen begründet. In Deutschland sind ca. 27.000 Kinder und Jugendliche in Heimen untergebracht. Sie stammen zu einem Großteil aus Familien, in denen sie schwer vernachlässigt und oft auch körperlich und / oder psychisch misshandelt wurden. Häufig ist mindestens ein Elternteil alkoholabhängig und / oder psychisch erkrankt. Bei den Kindern und Jugendlichen hat sich in der Regel eine „Ich-Schwäche“ mit den entsprechenden Verhaltensauffälligkeiten ausgebildet (z.B. Aggressivität, Angst, Depressivität, psychosomatische Störungen, ADHS uvm.). Über 90% der in der stationären Jugendhilfe untergebrachten Kinder und Jugendlichen sind von diesen Auffälligkeiten und Störungen betroffen.

Die suchtpräventive Arbeit sieht vor, mit den Jugendlichen Schutzfaktoren gegen ein Suchtverhalten aufzubauen. Dazu zählen u.a. Kommunikationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und positives Selbstwertgefühl. Die Arbeit mit Heimkindern ist wegen ihrer Verhaltensauffälligkeiten nicht einfach, und außerdem können sie oft weder sicher lesen noch schreiben und sich meist auch nicht gut ausdrücken. Das Autorenteam entwickelte deshalb Methoden, die sich auf die Bearbeitung von Bildern konzentrieren, einfacher und im Sinne des Wortes „begreifbarer“ sind. Die Jugendlichen erhalten neben spielerisch aufgearbeiteten Informationen die Möglichkeit, positive Kommunikationsformen innerhalb einer Gruppe zu erlernen sowie besondere Erfahrungen im Rahmen von erlebnispädagogischen Übungen zu machen.

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