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Besser Esser - Workshop zur Prävention von Ess-Störungen in Mülheim

10.11.2010NN

Am 09. November 2010 nahmen Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule Lehnerstraße im Rahmen des Projekttages life today an einem 5-stündigen Workshop zu Ess-Störungen in der ginko-Stiftung für Prävention teil. Die 16-18 jährigen Teilnehmenden setzten sich interaktiv mit ihrem eigenen Ess- und Sportverhalten als auch krankhaften Veränderungen des Essverhaltens und des Körperbildes auseinander....

Jugendliche und junge Erwachsene sind in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs und Unsicherheit für ihre Zukunftsplanung einem erhöhten Risiko ausgesetzt, psychische Auffälligkeiten zu entwickeln, wie zum Beispiel Suchtmittelmissbrauch, Aggressionen aber auch ein gestörtes Essverhalten, das sich mittelfristig in einer chronischen Ess-Störung, wie der Magersucht oder Bulimie niederschlagen kann. Je besser junge Menschen, aber auch deren Eltern, Angehörige und Lehrkräfte über den schmalen Grat zwischen gezügeltem Essen und Ess-Störung oder Frustessen und Kontrollverlust aufgeklärt sind, desto früher ist professionelle Hilfe möglich. Um professionelle Hilfe in Anspruch nehmen zu können, müssen die richtigen Ansprechpartner/innen sowie deren Beratungsangebot bekannt sein. In dem 5-stündigen Präventionsworkshop der Jugendberatung der ginko-Stiftung für Prävention stellten sich die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Lehnerstraße zunächst persönlich relevanten Fragen, zum Beispiel wie wichtig ihnen gesunde Ernährung und das äußere Erscheinungsbild ist und was eigentlich individuell mit körperlichem Wohlbefinden verbunden wird. Schnell kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu dem Ergebnis, dass es gar nicht so leicht ist, „normales" Essen und „normalen" Umgang mit dem eigenen Körper zu definieren, denn „Alltagsstörungen" des Essverhaltens sind den meisten Menschen durchaus bekannt - man erinnere sich an Frustessen bei Liebeskummer oder Gewichtsabnahmen in Trauerfällen. Aber was genau versteckt sich hinter einer Ess-Störung? Damit befassten sich die Jugendlichen im Anschluss an die Diskussion um eigene „Alltagsstörungen" und lernten die Erscheinungsformen der Magersucht, Ess-Brechsucht und Ess-Sucht kennen. Dabei ging es sowohl um fachliche Informationen über die Störungsbilder als auch mögliche Ursachen. Textmaterial von Betroffenen wurde in Kleingruppen bearbeitet, um die emotionale Not betroffener Menschen besser verstehen und einordnen zu können. Die Schülerinnen und Schüler kamen im Rahmen der Gruppenarbeiten zu dem Ergebnis, dass es sich bei Ess-Störungen -egal welcher Form- um weit mehr handelt als eine Störung des Essverhaltens. Dass Hungern, Essen oder Erbrechen der Problembewältigung in persönlichen Krisen, Entspannung oder Gefühlsregulation dienen kann, regte eine interessierte Diskussion unter den Teilnehmenden an. Abschließend besprachen die Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer, wie sie als gute Freunde oder Partner/innen von betroffenen Menschen helfen können und welche Frühwarnsignale es gibt. Sie wechselten die Perspektive und stellten sich vor, selbst starke Probleme mit dem Essen zu haben und überlegten, was ihnen selbst in einer solchen Situation guttun würde.
Insgesamt gingen die Jugendlichen sehr sensibel mit den angesprochenen Themen rund um Essen und Körper um und arbeiteten sehr interessiert und engagiert mit. Die freiwillige Anmeldung von acht Jungen und drei Mädchen zeigt, dass die Aufklärung zu Ess-Störungen auch für junge Männer wichtig ist.


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