Fachstelle für Sucht­vorbeugung
Jugend­beratungs­stelle
in Mülheim an der Ruhr

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Cool, stark, männlich?!

04.02.2011CE

Im Rahmen eines Projekttages zu Thema „Sucht" am Gymnasium Broich in Mülheim hat sich erstmals auch eine Jungengruppe mit jungenspezifischen Fragen beschäftigt. Jung und Junge zu sein ist schön, aber manchmal auch gar nicht so leicht, wie die Jungen anmerkten.

 

In einer sehr lebendigen Atmosphäre fanden sich Jungen des achten Jahrgangs zum Thema „cool, stark, männlich" ein. Ziel dieses Projektangebots war es, die Jungen bei der Erweiterung der Wahrnehmungs- und Verhaltensmöglichkeiten zu unterstützen. Hierzu gehört auch, sich ein wenig genauer die eigenen geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen anzuschauen.
Dies wurde mit unterschiedlichen Methoden, wie z.B. einer anonymen Befragung zu den wichtigsten persönliche Eigenschaften zu Beginn und am Ende des Tages, Kleingruppenarbeit zu Jungentypen, Meinungskarten zu Verhaltensweisen, Kooperationsübungen und Analysen von Werbespots realisiert.

Recht schnell stellten sie fest, dass sie sich in einer solchen reinen Jungengruppe offener, ehrlicher und unangepasster verhalten. „Jungen verstehen die eigenen Sprüche besser, kennen die Ängste besser und vieles bleibt in Anwesenheit von Mädchen ungesagt", waren häufig gemachte Anmerkungen. Speziell der Bereich der Sexualität, über den sich viele Jungs mit ihrer Geschlechterrolle definieren, sei mit Jungen deutlich einfacher zu besprechen, da sie ähnliche Gedanken und Sorgen haben. Mit Mädchen darüber zu sprechen sie einfach peinlich, weshalb sie es nach Möglichkeit vermeiden.
Dies trifft ebenfalls auf den Umgang mit Alkohol zu, der bei ihnen auch eher als Männlichkeitsritual betrachtet wird. Die Rolle der Männer in der Werbung, speziell der Alkoholwerbung, waren denn auch ein weiteres wichtiges Thema des Projekttages. Manch einer konnte sich bei den Diskussionen um Ziele und Methoden der Werbung als Teil der idealen Zielgruppe wiederfinden.

Aber auch eine andere Seite der Medaille wurde ihnen deutlicher; „Sprüche machen" macht Spaß und ist toll, behindert aber die Kommunikation und trägt eher selten zur Lösung von Aufgaben bei. Natürlich wurden die Sprüche im Verlaufe des Tages aufgegriffen und mit den Jungen thematisiert. Quasi nebenbei erfuhren die Kompetenzen von Mädchen noch Würdigung, da einige Jungen durchaus die Vorteile von zielgerichteten Kommunikationsfähigkeiten erkannten. Allerdings gibt es die Sorge, dass andere Jungens dies nicht als cool, stark und männlich empfinden. In dieser Zerrissenheit sind sich viele Jungen ähnlich.


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