Fachstelle für Sucht­vorbeugung
Jugend­beratungs­stelle
in Mülheim an der Ruhr

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Alkohölle – Ein Rückblick

07.03.2024CE

Es ist 8:30 Uhr morgens als die Schüler*innen der Willy Brandt Schule in Mülheim an der Ruhr die Aula der Schule betreten. Sie setzen sich auf die Stühle, die sich auf die ausgeleuchtete Bühne richten. Nach einer kurzen Begrüßung durch Monika Kühner vom Amt für Kinder, Jugend und Schule ist es so weit – die Menge verstummt, die Lichter werden gedämmt und das Stück „Alkohölle“ beginnt. Gebannt beobachten die Anwesenden, darunter auch Lehrkräfte, wie die Hauptfigur Lena ihren ausufernden Umgang mit Alkohol erlebt.

Lena ist 19 Jahre alt und absolviert ein Praktikum in der Werbeagentur ihrer Tante. Als ein Auftraggeber ein neues alkoholisches Mixgetränk bewerben möchte, lehnt Lenas Tante, ohne zu zögern ab. Lena versteht nicht, warum und ein Streit entsteht, der mehr über die Vergangenheit von Lenas verstorbenem Vater enthüllt.

Das Stück wirft schmerzhafte Fragen über Suchtgeschichten in Familien auf. Ein Thema, dass – trotz aller Bemühung es zu vergessen – sich immer wieder in das Leben der Angehörigen schleicht. Letztendlich stellt sich die Frage: Traut Lena sich, sich ihrer Vergangenheit und somit ihren Problemen zu stellen oder gewinnt der Alkohol und führt sie möglicherweise in dieselbe Suchtspirale, in der sich bereits ihr Vater befand. „Erzähl mir mehr über Pa“, bittet Lena schließlich. Das Licht wird gedimmt, Lena und ihre Tante verlassen die Bühne. Nach kurzer Stille folgt begeisterter Applaus des Publikums.

Nach einer Verschnaufpause findet sich das Publikum zur „Nachbesprechung plus“ wieder ein. Nun können die Anwesenden zuerst Fragen an das Ensemble sowie Hasan Turhan von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der ginko Stiftung für Prävention. Stellen, bevor es richtig lebendig wird:
Die Schüler:innen bekommen die Möglichkeit alternative Entwicklungen des Theaterstückes nicht nur zu denken, sondern selbst auf der Bühne zu bringen. Jugendliche fassen sich ein Herz und spielen auf der Bühne ihre Ideen und Lösungen für die verschiedensten Situationen durch. In dieser Phase zeigen und entwickeln sich eindrücklich Fähigkeiten wie Mut, Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten und bündeln sich zu hilfreichen Selbstwirksamkeitserfahrungen - ich kann was! Die Spielszenen und die Begeisterung der Schüler:innzu erleben war für alle Anwesenden beeindruckend und vielfach erlebten die anwesenden Lehrkräfte neue und starke Seiten an ihren Schüler:innen.

Man merkt: Dieses Thema liegt dem Ensemble sehr am Herzen. Es verfolgt das Ziel, junge Menschen über familiäre, gesundheitliche und wirtschaftliche Aspekte von Alkohol zu informieren, zum Nachdenken anzuregen und eigene Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln.

„Alkohölle“ ist ein gelungener Beitrag zur Suchtprävention, zumal viele Jugendliche die Thematik aus ihren Umfeld kennen und häufig selbst belastet und überfordert sind. Hier haben sie eine Stimme bekommen.

In der Jugendberatung der ginko Stiftung für Prävention bekommen junge Menschen ab 14 Jahren bei Bedarf psychologische Unterstützung. Auch Eltern und Lehrkräfte können sich an die Jugendberatung wenden, wenn sie sich Sorgen machen um ihre Jugendlichen.

Herzlich bedanken wir uns bei Monika Kühner und dem Amt für Kinder, Jugend und Schule für die tolle Unterstützung bei der Realisierung dieses schönen Angebotes!


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