Fachstelle für Sucht­vorbeugung
Jugend­beratungs­stelle
in Mülheim an der Ruhr

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Auszubildende wappnen gegen Sucht

16.07.2013CE

Für die Sparkasse in Mülheim an der Ruhr ist betriebliche Suchtvorbeugung kein Tabuthema, sondern eine Herzensangelegenheit. Daher wurde auch in diesem Jahr wieder 19 Auszubildenden die Gelegenheit gegeben, sich über Sucht, Suchtentstehung und Hilfen für abhängige Menschen im Betrieb zu informieren. Ein weiterer Bestandteil des Seminars war die Reflexion des eigenen Konsumverhaltens.

Zwei Tage lang tauschten die Azubis der Sparkasse ihre Bildschirme und Kundenschalter gegen die Seminarräume der Sparkasse und der ginko-Stiftung. Nach einer Begrüßung durch die Ausbildungsleitung, einem Kurzvortrag des innerbetrieblichen Sozialberaters, Thomas Behrend, über die Dienstvereinbarung und einigen Informationen rund um Sucht durften sie dann auch gleich selbst aktiv werden. In Kleingruppen erarbeiteten sie zunächst eine Definition von Sucht und deren Ursachen. Daran schloss sich die Reflexion eigener Erfahrungen mit Drogen wie z.B. Tabak und Alkohol an. Die Diskussion ihrer eigenen Haltung und Werte sowie ihrer Konsumregeln bildeten die Grundlage für das Seminar.

Im Plenum, in kleinen Gruppen und auch in Partnerarbeit versuchten sie, eine Abgrenzung zwischen Genuss, Gewöhnung, Missbrauch und Sucht zu finden. Gut kamen auch die Entspannungstechniken an, die die Teilnehmenden ausprobierten und die sie auch im hektischen Arbeitsalltag umsetzen können. Mit Hilfe der Rauschbrille erlebten und reflektierten sie alkoholbedingte Ausfallserscheinungen und erörterten den Begriff Co-Abhängigkeit.

Besonders bewegt hat die angehenden Banker/-innen das Gespräch mit Bernd Pörtener, selbst abstinent lebender Alkoholiker und Vorsitzender des Mülheimer Kreuzbundes (Selbsthilfegruppe für Alkoholiker und Angehörige). Sie waren beeindruckt von der Offenheit, mit der Bernd Pörtener über seine Biografie, den schleichenden Beginn seiner Alkoholsucht und auch die inneren Stimmen sprach – die ihm schon lange bevor er eine Therapie anstrebte – sagten, dass sein Leben aus den Fugen geraten war. Vor allem wie seine Beziehungen zu seinen Kindern damals waren und heute sind, wurde interessiert nachgefragt.

Zur Abrundung des Seminars analysierten die jungen Auszubildenden Werbestrategien in verschiedenen TV-Spots für alkoholische Getränke und hinterfragten deren Botschaften kritisch. Im Anschluss daran konnten die Teilnehmer/-innen sich selbst einmal als Marketing-Manager/-innen versuchen und kreative Werbeplakate vorstellen. Auf diese Weise klärte sich der Zusammenhang zwischen sozialen und emotionalen Bedürfnissen wie dem Wunsch nach Liebe, Vitalität, Leistungsfähigkeit oder Erfolg, und dem Konsum von legalen oder illegalen Drogen.


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