Fachstelle für Sucht­vorbeugung
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Das Alter, der Alkohol und sonstige Suchtmittel

23.06.2015CE

Im Rahmen der Aktionswoche Alkohol 2015 führte der Arbeitskreis Sucht im Alter* gleich zwei Veranstaltungen rund um das Thema „Sucht im Alter“ in Mülheim durch. Zum einen handelte es sich um die Fortbildung eines interdisziplinären Teams im Marienhospital, zum anderen um eine öffentliche Veranstaltung im Gesundheitshaus, die unter Federführung der ginko Stiftung für Prävention und Fachkräften aus Beratung und Selbsthilfe stattfanden.

Sucht und Suchtmittelkonsum kennen keine Altersgrenze. Auch im höheren und hohen Erwachsenenalter sind Menschen nicht vor Missbrauch und Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten und Tabak gefeit, zumal sich die Folgen des Konsums im Alter ändern.

Nach Schätzungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) sind rund 400.000 Menschen im Alter über 60 Jahren alkoholkrank und etwa 1,7 bis 2,8 Millionen der Über-60-Jährigen nehmen missbräuchlich psychoaktive Medikamente wie bspw. Schlaf-, Schmerz- und Beruhigungsmittel zu sich. Die Zahl der alkoholbedingten Krankenhausaufenthalte älterer Menschen erreicht stetig neue Höchstwerte.

Die Folgen der Sucht bzw. des Suchtmittelkonsums im Alltag stellen sowohl die Seniorinnen und Senioren selbst wie auch ihre Familien und zunehmend auch Institutionen wie Pflegedienste, Senioreneinrichtungen, Krankenhäuser und Suchthilfe vor neue Herausforderungen. Toleranz, Verträglichkeit und Wirkungsdauer der Mittel ändern sich und Wechselwirkungen, vor allem mit Medikamenten, spielen im Alter eine andere Rolle. Unfälle und Stürze nehmen hierdurch ebenso zu wie u.a. langwierige Krankheiten, Pseudodemenz, Pflegeaufwand, Vereinsamung und Konflikte auf verschiedenen Ebenen. So kann Lebensqualität sinken.

Positiv ist jedoch, dass Suchtbehandlung und Suchtprävention gerade bei älteren Menschen gut wirken. Sie sind motivierbar, haben hohe Therapieerfolge und die geistige und körperliche Fitness nehmen wieder zu. Neben der Lebensdauer steigt so die Lebensqualität und Lebensfreude für Seniorinnen und Senioren sowie ihr Umfeld. Es geht also nicht darum, älteren Menschen ein Suchtmittel „wegzunehmen“, sondern darum Bedingungen zu schaffen, die ihnen weitestgehend Gesundheit und Lebensfreude ermöglichen.

 Prävention hilft, denn für Gesundheit und Lebensfreude ist es nie zu spät!

Daher wird der "AK Sucht im Alter" in Mülheim bei diesem Thema weiter am Ball bleiben und Kontakte und Angebote mit der Seniorenhilfe entwickeln.

 *AK Sucht im Alter: Psychosoziale Beratungsstelle der Caritas Sozialdienste, Drogenhilfe der AWO, ginko Stiftung für Prävention, Gesundheitsamt der Stadt Mülheim, Kreuzbund

 


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