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Medikamentenabhängigkeit

Ein Medikamentenmissbrauch bzw. eine Medikamentenabhängigkeit bei einer Person liegt vor, wenn sie bestimmte Arzneimittel einnimmt, ohne dass dafür eine medizinische Notwendigkeit besteht oder aber die Einnahme höherer Dosierungen als für die Behandlung einer Krankheit notwendig wäre.
Medikamentenabhängige nutzen in der Regel die Wirkungen und Nebenwirkungen eines Arzneimittels, d.h. psychische und physische (toxische) "Störwirkungen" und Schädigungen, um ihre Wahrnehmungen, Gefühle und Stimmungen zu beeinflussen. Der ursprüngliche Anlass zur Einnahme des Medikamentes kann dabei oft ganz in den Hintergrund treten. Ein fortgesetzter Missbrauch kann entsprechend zur Abhängigkeit führen.

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Ursachen und Entstehung von Medikamentenabhängigkeit

Meist werden Medikamente wegen bestimmter Beschwerden verschrieben. Die Patientin bzw. der Patient lernt so die positive Wirkung eines Mittels kennen. Manchmal setzt die betroffene Person das Medikament aber nicht ab, wenn die akuten Beschwerden vorbei sind, sondern nimmt es weiterhin.

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Gefahren des Medikamentenmissbrauchs

Medikamentenmissbrauch birgt zum Teil erhebliche Risiken. Vor allem Opioide und Benzodiazepine können eine starke Medikamentenabhängigkeit verursachen. Hat sich eine solche Abhängigkeit aus-gebildet, verlangt der Körper immer wieder nach der Zufuhr dieser Wirkstoffe. Werden diese nicht mehr eingenommen, kann es zu erheblichen Entzugserscheinungen kommen.

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Daten und Fakten

In Deutschland wird die Anzahl der medikamentenabhängigen Menschen auf mindestens 1,2 bis 1,5 Millionen geschätzt, davon zwei Drittel Frauen (Glaeske 2015).
80% der betroffenen Menschen sind abhängig von Benzodiazepin-Derivaten (vgl. Schlaf- und Beruhigungsmittel). In den letzten zehn Jahren hat sich der Schmerzmittelkonsum verdreifacht (Glaeske 2014).

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Verlauf und Folgen

Da es sich bei der Einnahme von Medikamenten um ein gesellschaftlich akzeptiertes Verhalten han-delt und Familie und Freundeskreis in der Regel keine Auffälligkeiten feststellen können, bleibt der Medikamentenmissbrauch oft jahrelang unentdeckt. Falls es sich um ein rezeptfreies Medikament handelt, ist die Beschaffung in einer Apotheke völlig problemlos. Bei rezeptpflichtigen Medikamenten wechseln die Abhängigen häufig den Arzt bzw. die Ärztin und entziehen sich so der Kontrolle.

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Behandlung: Entzug und Entwöhnung

Ohne fachliche Unterstützung fällt es nicht leicht, sich von einer Sucht zu befreien. Die meisten Abhängigen täuschen sich und andere. Sie verleugnen ihre Sucht und gestehen sich selbst nicht ein, dass sie von ihren Medikamenten "abhängig“ sind. Häufig endet der Versuch, diese Abhängigkeit selbst zu bewältigen, in entmutigenden Rückfällen.
Die Einsicht "Ich bin süchtig. Ich will so nicht weitermachen. Ich brauche Hilfe" ist häufig der erste Schritt aus der Abhängigkeit. Jetzt kann die betroffene Person Hilfe suchen, Kontakt zu Beratungsstellen aufnehmen und erstmals offen darüber mit Fachleuten sprechen.

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Maßnahmen zur Prävention

Beim Umgang mit Medikamenten ist das elterliche Vorbild wichtig. Eltern und/oder Erziehungsberechtigte sollten ihren eigenen Medikamentenkonsum kritisch hinterfragen. Im Austausch mit ihren Kindern sollten sie darüber sprechen, wie Medikamente wirken und wie schädlich sie sein können.

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