Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Pathologischer Internetgebrauch

Am PC vergeht die Zeit oft viel schneller als sonst. Stunden vergehen wie Minuten und es wird einfach nie langweilig. Im Internet gibt es überall Interessantes zu erleben, stets sind nette Leute online, kann grenzenlos online gekauft und verkauft werden, Apps und Computerspiele stellen neue Herausforderungen an die Nutzenden.

Das Internet ist für den größten Teil der Bevölkerung heutzutage selbstverständlicher Bestandteil des Alltags. Manche Personen zeigen jedoch ein extremes Nutzungsverhalten, welches deutlich über den "normalen" Gebrauch hinausgeht. Dieses Verhalten kann suchtähnliche Anzeichen aufweisen, weshalb auch von Internetsucht/-abhängigkeit gesprochen wird.

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Geschichte

Der Begriff "Internetsucht" wurde im Jahr 1995 erstmals durch den Psychiater Ivan Goldberg (New York) verwendet. Die Bezeichnung war für ihn scherzhaft als Scheindiagnose gedacht. Zum Selbstläufer wurde dieser Scherz mit Hilfe eines längeren Artikels zum Thema in der New York Times im darauffolgenden Jahr.

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Ursachen

Als besonders gefährdet gelten depressive und einzelgängerisch veranlagte Menschen. Wenn der Druck des Alltags sehr groß wird, kann die virtuelle Welt eine Fluchtmöglichkeit bieten. Dabei werden alltägliche Aufgaben und gesellschaftliche Anforderungen vernachlässigt. Die Verfolgung bestimmter Aufgaben, Realitätsflucht und das Experimentieren mit der Identität sowie die Kombination aus Befriedigung des so genannten Spieltriebs und des Kommunikationsbedürfnisses sind u.a. Triebfedern im Hinblick auf exzessive Internetnutzung. Ebenso kann die Simulation gesellschaftlichen Aufstiegs eine Rolle spielen wie das Gefühl von Omnipräsenz.
Depressive Menschen finden in der Onlinewelt virtuelle Entlastung, narzisstische Persönlichkeiten befriedigen ihren Machtanspruch. Jugendliche haben neue Möglichkeiten, ihre Grenzen auszuloten und die vermeintliche Möglichkeit, ihre Persönlichkeit zu entwickeln.

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Zahlen zur Häufigkeit der Internetabhängigkeit

In Deutschland wird davon ausgegangen, dass es mehr Internetsüchtige als Glücksspielabhängige gibt: Unter den 14- bis 64-Jährigen sind demnach rund 560.000 Menschen vom Internet abhängig, weitere 2,5 Mio. Menschen können als problematische Internetnutzende bezeichnet werden (Rumpf et al., 2011). Die jüngeren Altersgruppen sind besonders betroffen: Etwa 250.000 aller 14- bis 24-Jährigen (2,4%) gelten als internetabhängig, weitere 1,4 Mio. als problematische Internetnutzende (13%). Bei den 14- bis 16-Jährigen sind es 100.000 Abhängige und 400.000 problematische Nutzende. Das bedeutet, dass bei 1% der 14- bis 64-Jährigen eine Internetabhängigkeit wahrscheinlich ist und bei 4,6% eine "problematische Internetnutzung" von mindestens vier Stunden Online-Aktivität vorliegt.

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Behandlungsangebote

Das Problem der Therapie der Internetabhängigkeit besteht darin, dass das gewöhnliche Therapieziel einer stofflichen Abhängigkeit, d.h. vollständige Abstinenz, nicht erreichbar ist. Computer und andere elektronische Medien gehören zum alltäglichen Leben! Betroffene können jedoch einen anderen Umgang mit dem Medium Internet lernen.
Allgemein anerkannt ist zudem die hohe Bedeutung von Selbsthilfegruppen für die Therapie.



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